Moosburg Online: www.moosburg.org Stalag VII A
Stalag XII F/Z (XII G) Ban-Saint-Jean / Johannis-Bannberg-Bolchen


Inhalt

Quelle:
E-Mails, Briefe und CDs von © Roland Zimmer, Neunkirchen, an Moosburg Online, ab Sept. 2004

Karte

Karte von Denting und Niedervisse mit Ban-Saint-Jean Quelle: R. Zimmer

Das vergessene Lager Ban-Saint-Jean, die Rose der Maginot-Linie

Von Roland Zimmer

1938-1940

Das Lager Ban-Saint-Jean bei Denting im Departement Moselle wurde als Kaserne für französische Truppen der Maginot-Linie in der Mitte der 30er Jahre gebaut. 1938 zog feierlich das 146e Rif (146. Festungsinfanterieregiment) mit drei Bataillonen in die Kaserne ein.


Kasernenkomplex 1940

Ansicht des heute geschleiften Kasernenkomplexes beim Einzug der Deutschen Wehrmacht im Herbst 1940. Quelle: R. Zimmer

Die Kaserne wurde auf einer Fläche von 88 ha errichtet, und die gepflegten Rosengärten der Offiziershäuser brachte Ban-Saint-Jean den Namen "die Rose der Maginot-Linie".

Nach der Kapitulation Frankreichs zog die Deutsche Wehrmacht im Herbst 1940 in Ban-Saint-Jean ein. Teile des Bau-Bataillons 149 betrieben den Ausbau des Lagers Ban-Saint-Jean als Kriegsgefangenenlager der Deutschen Wehrmacht und übernahmen schließlich für kurze Zeit die Aufgabe der Gefangenenbewachung, denn französische und serbische Kriegsgefangene wurden anschließend in das Lager verlegt. Das Lager war ein Zweiglager des Stalag XII F mit Sitz in Forbach. Die Wehrmacht bezeichnete das Stalag XII F/Z Johannis Bannberg als "Stalag XII G Johannis-Bannberg-Bolchen" (siehe Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg).

Der spätere französische Staatspräsident François Mitterand war zu dieser Zeit in diesem Lager als Gefangener interniert.


Wasserturm

Der große Wasserturm, das Wahrzeichen von Ban-Saint-Jean einst und jetzt. Quelle: R. Zimmer

1941-1944

Die Geburtsstunde des Russenlagers Johannis-Bannberg schlug im September 1941, denn am 2. September 1941 erfolgte der Befehl zur Aufstellung von Johannis-Bannberg als Stalag XII G für den Arbeitseinsatz sowjetischer Kriegsgefangener. Laut Befehl ist das Stalag XII G nicht selbstständig, sondern wird vom Stalag XII F verwaltet. Die baulichen Maßnahmen wurden dem Heeresbauamt St. Avold anvertraut und mit Hilfe der technischen Nothilfe (heute THW), lokaler Firmen und französischen Kriegsgefangener wurde Johannis- Bannberg für die Aufnahme einer größeren Zahl von sowjetischen Kriegsgefangenen ausgebaut. Im Oktober 1941 kamen dann die ersten Transporte sowjetischer Gefangener in Johannis-Bannberg an. Die Züge mit den Gefangenen aus der Sowjetunion kamen in Boulay an. Dort wurden sie vermutlich nach arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig selektiert, und viele russische Gefangene, welche die Transporte nicht überlebten, wurden in Boulay auf dem heutigen sowjetischen Ehrenfriedhof beerdigt.

Die Arbeitsfähigen kamen zur Zwangsarbeit in die Bergwerke und Industrien der Region, sogar bis ins Saarland (Einsatzorte sowjetischer und polnischer Kriegsgefangener, sowie italienischer Militärinternierter des Stalag XII F im Bereich der Stadt Neunkirchen/Saar: http://www.jugendserver-saar.de). Die Nichtarbeitsfähigen mußten einen mörderischen Fünfkilometermarsch in das Lazarett Johannis Bannberg bewältigen, wo ihre Arbeitskraft wieder hergestellt werden sollte. Dort kümmerten sich polnische ärzte, mit unzulänglichen Mitteln versorgt, um diese körperlich heruntergekommenen Gefangenen.

Russisch-orthodoxes Keuz

Russisch-orthodoxes Keuz auf dem Lagerfriedhof im November 1944. Quelle: http://membres.lycos.fr/ campdebansaintjean/

Viele Gefangene sterben an Entkräftung, Unterernährung und folgenden Krankheiten, für welches Hauptsächlich die unmenschlichen Unterbringungen an der Ostfront und die unmenschlichen Transporte von der Ostfront bis Frankreich verantwortlich waren. Die verstorbenen Sowjetsoldaten wurden auf dem Lagerfriedhof von Johannis Bannberg beigesetzt, auf welchem ein großes orthodoxes Kreuz errichtet wurde.

Das Lazarett Johannis Bannberg hatte eine Belegungszahl von 3.500-4.500 Gefangenen und gebaut wurde es einst für ca. 1.200 Mann der französischen Armee.

Das Stalag XII F Forbach hatte am 01.09.1943 eine Gesamtbelegungszahl von 49.015 Gefangenen. Davon waren 41.840 im Arbeitseinsatz, und daraus kann man schließen, daß 7.175 krank waren. Diese befanden sich dann in den Lazaretten Johannis Bannberg, Boulay und Creutzwald. Der Anteil der sowjetischen Gefangenen im Stalag XII F betrug am 01.09.1943 23.633 und er erhöhte sich bis zum 01.08.1944 auf 29.346.

Interessant sind die Zahlen der sowjetischen Gefangenen in den Stalags im Reich. So befanden sich am 01.09.1943 insgesamt 634.999 Sowjets in diesen Lagern. Interessant ist dabei, daß man allgemein annimmt, es hätten sich Millionen von sowjetischen Kriegsgefangene in den Lagern im Reich befunden. Sicherlich wurden hier Kriegsgefangene mit zivilen Zwangsarbeitern verwechselt, welche millionenfach in das Reich gebracht wurden. Auch die französische Angaben von 100.000 Gefangenen im Stalag XII F ist eine Verdoppelung der tatsächlichen Zahl.

Die Kommandanten des Kriegsgefangenenlagers Stalag XII F waren: Oberst August Horschelt, Oberstleutnant Dr. Fritz Gerloff, Oberst Walter Dittler, Oberst Johannes Klein und Oberst August Klüver.

Die Kommandanten des Lazaretts Johannis Bannberg waren: Hauptmann Dückert, Hauptmann Rapp und Hauptmann Schröder (Liste unvollständig).

Wechselnde Landesschützenbataillone übernahmen die Bewachung des Lagers.

Daraus ist jedenfalls ersichtlich, daß das Lager der Deutschen Wehrmacht unterstand und nicht der SS, wie gelegentlich behauptet.

Der bereits erwähnte Lagerfriedhof von Johannis Bannberg wurde im November 1944, nach dem Abzug der Deutschen, von Reportern des Courrier de Metz (Lokalzeitung von Metz, die heute nicht mehr existiert) besichtigt. Nach ihrem Bericht waren zwischen 5.000-6.000 Menschen dort beerdigt worden. Vermutlich war dies eine journalistische übertreibung gewesen, denn die französische Regierung bezifferte die Zahl der Toten nach einer Grabung im Jahre 1979/80 mit 2.879 Opfern. Vielleicht hatte die französische Regierung Kenntnis von der Opferzahl aus den deutschen Lagerakten. Jedenfalls wird die Opferzahl in Ban-Saint-Jean auch für die kommenden Jahre ein Streitpunkt bleiben.

Nach Zeugenaussagen führte die deutsche Lagerverwaltung genauestens Buch über alle Neuzugänge und Todesfälle, jedoch sind diese Lagerakten bis heute verschollen.

Karte

Karte von Boulay und Denting mit den gelb unterlegten Lagern Bolchen und Ban-Saint-Jean. Die Pfeile markieren die Lage der Massengräber. Quelle: R. Zimmer

Diese Zeugenaussagen wird auch von russischen Internetseiten über sowjetische Opfer in deutschen Lagern bestätigt. Auf den Seiten http://www.history.tver.ru/nr/polk/2.htm und http://www.sgvavia.ru/forum/117-461-2 findet man mehrere Opfer der Lager Bolchen und Johannis Bannberg, deren persönliche Daten in Rußland bekannt sind, während man in Frankreich behauptet, es handele sich in Boulay und Ban-Saint-Jean ausschließlich um namenlose Opfer. Die Namen der folgenden russischen Soldaten, stellvertretend für ihre vielen bis heute unbekannten Kameraden, sind:

  • Agutkin, Pjotr Wassiljewitsch - Nr. 8737 728 - gest. 26.04.1944 im Lager Bolchen/Forbach
  • Pawlow, Wassili Abramowitsch - Nr. 32587 2705 - geb. 21.12.1921 - gest. 29.09.1941 im Lager Bolchen/Forbach
  • Bystrow, Nikolai Frolowitsch - Nr. 5745 698 - geb. 08.12.1921 - gest. 01.12.1942 in Johannis Bannberg
  • Snamenski, Wsewolod Nikolajewitsch - Nr. 27780 1947 - geb. 27.03.1918 - gest. 04.05.1942 in Johannis Bannberg
  • Tronew, Iwan Demjanowitsch - Nr. 20464 2036 - geb. 12.04.1922 - gest. 07.12.1942 in Johannis Bannberg
  • Schukin, Alexsej Jakovlewitsch - Nr. 22334 - geb. 5.10.1908 - gest. 17.09.1944 im Lazarett Bolchen (Personalkarte 1 - Personalkarte 2)
  • Oparin, Nikolaj - Nr. 95205 - geb. 1926 - gest. 24.11.1943 im Lazarett Bolchen (Personalkarte 1 - Personalkarte 2 - Nachweis - Totenschein)

Friedhof in Boulay

Ansicht des sowjetischen Friedhofs in Boulay. Quelle: R. Zimmer

Die Lagerakten über Wochen-und Monatsmeldungen über Todesfälle sowjetischer Gefangener in Johannis-Bannberg, vom Zeitraum 27.Oktober 1941 bis 24.April 1942 befinden sich im staatlichen Archiv der russische Föderation in Moskau (GARF). Diese Akten wurden 1945 von französischen Partisanen erbeutet und schließlich an sowjetische Behörden weitergeleitet. Für den genannten Zeitraum sind 306 Todesfälle dokumentiert.

In Johannis Bannberg herrschte zwar Mangel und Not, aber Mißhandlungen und Tötungen hat es dort nicht gegeben. über Aussonderung von untragbaren Gefangenen oder Anwendung des Kommisarbefehls ist nur ein Fall bekannt geworden. An Weihnachten 1942 erschien die Gestapo in Johannis Bannberg und nahm einige sowjetische Gefangen, die sie als Kommissare verdächtigten mit. Dabei nutzten sie die Abwesenheit des Kommandeurs, welcher sich im Urlaub befand. über das weitere Schicksal dieser Gefangen ist nichts mehr bekannt geworden.

Auch sowjetische Offizier befanden sich in Johannis-Bannberg, sie waren dort in einem gesonderten Block untergebracht. Dolmetscher, sogenannte "Sonderführer", übersetzten die Befehle der Deutschen an die russischen Kriegsgefangenen. Aus den Reihen der Gefangenen meldeten sich auch Freiwillige um auf deutscher Seite mitzuarbeiten. Diese Freiwilligen wurden als russische "Propagandisten" bezeichnet und laut Befehl hatten sie die gleichen Rechte wie der deutsche Soldat. So wurde z.B. auch angeordnet, daß beim Begegnen von russischen Propagandisten und deutschen Unteroffizieren und Mannschaften der kameradschaftlichste Gruß anzuwenden sei.

über den Alltag der Gefangenen kann man nur sehr wenig erfahren. So wurden genesende Gefangene bei den umliegenden Bauern zur Arbeit eingeteilt, und sie konnten sich dort und mit Hilfe der französischen Bevölkerung etwas besser mit Lebensmitteln versorgen.

Der Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten im Lager stellte die Lagerverwaltung vor fast unlösbare Probleme, denn ihre Aufgabe bestand darin, die Arbeitskraft der Gefangenen wieder herzustellen.

Am 28.Juni 1942 wurde Johannis-Bannberg für TBC-und lungentuberkulös erkrankte sowjetische Gefangene gesperrt. Ihre Behandlung sollte zunächst in den Lazaretten bei den Arbeitskommandos oder dem Kriegsgefangenen-Reservelazarett in Homburg/Saar erfolgen. Trotz der Sperrung erfolgten immer wieder Neueinweisungen von erkrankten sowjetischen Gefangenen, welches eine gesundheitliche Gefährdung alle Gefangenen war. Ab dem Spätsommer 1942 erfolgte ihre Einweisung in das neuerrichtete erweiterte Krankenrevier Bolchen/Westmark, welches nun mit Johannis-Bannberg eine Lazaretteinheit bildete. Am 17. Januar 1943 erfolgte schließlich auch der Befehl, vor der Einweisung erkrankter sowjetischer Gefangener in das Krankenrevier Bolchen/Wm unbedingt Röntgenaufnahmen zu machen. Am 19.Jannuar 1943 erließ der Kommandant des Stalag XII F, Oberst Dittler, den Befehl alle deutschen Mannschaften welche gefährdet waren gegen Fleckfieber zu impfen. Des Weiteren ordnete er an, Beerdigungen von russischen Kriegsgefangenen am frühen Morgen, unauffällig, aber in schlichter würdiger Form durchzuführen. Im späteren Verlauf des Krieges kam der Befehl, die russischen Todesopfer in Papiersäcken zu beerdigen.

Abschließend kann man feststellen, daß die gefangenen Sowjetsoldaten nicht in Johannis Bannberg waren, um sie systematisch zu ermorden oder verhungern zu lassen.

Dies hätten die Deutschen in den Weiten Osteuropas, abgeschirmt von der Weltöffentlichkeit durchführen können und sich die aufwendigen Transporte nach Frankreich sparen können.

Friedhof in Boulay

Sowjetische Grabsteine für eine unbestimmte Zahl von Opfern mit dem Sowjetstern. Quelle: R. Zimmer

Vielmehr sollte ihre Arbeitskraft, mit dem geringsten Aufwand wie möglich wieder hergestellt werden, damit man sie als Zwangsarbeiter an die Industrien und Bergwerke weiterleiten konnte.

Johannis-Bannberg war im Vergleich zu Bolchen das größere Lazarett gewesen, mit einer wohl weit höheren Belegungszahl wie das Krankenrevier Bolchen. Aber auf Grund der Tatsache, daß in Bolchen ausschließlich Schwerstkranke eingeliefert wurden und Johannis-Bannberg offenbar lediglich ein "Genesungslager" war, hat es im erweiterten Krankenrevier Bolchen vermutlich auch die meisten Todesopfer gegeben. Zeitzeugen berichteten, dass das Lazarett Bolchen ein "Sterbelager" oder "Todeslager" war, denn die meisten Patienten waren offenbar unter den damaligen Bedingungen nicht mehr zu retten. Dies steht im Gegensatz zu Behauptungen aus Frankreich, in Johannis-Bannberg hätte es mehr als sechsmal so viele Opfer gegeben wie in Bolchen. Dies erklärt man damit, daß es in Johannis-Bannberg willkürliche Erschießungen und Hungertode in Massen gab. Wäre die Deutsche Wehrmacht tatsächlich der Doktrin der Vernichtung gefolgt, so hätten sie Schwerstkranke einfach erschossen und nicht in ein Lazarett eingewiesen. Auch ist es völlig unlogisch, dass man Schwerstkranke pflegt und genesende , fast arbeitsfähige Gefangene in Massen ermordet.

Als die Amerikaner vor Metz standen, begann man im Herbst 1944 das Lazarett Johannis Bannberg zu evakuieren. Nach Aussage der US Army ließen die Deutschen 2.100 Russen, Polen und serbische Gefangene in Johannis Bannberg und einem kleineren Lazarett in Creutzwald zurück (http://www.army.mil/cmh-pg/books/wwii/civaff/ch30.htm).

Für die am 25. November 1944 in Johannis Bannberg einrückenden Amerikaner stellten diese als Displaced Persons bezeichneten Kriegsgefangene ein logistisches Problem dar, und sie glaubten dies sei eine Kriegslist der Deutschen, um den alliierten Vormarsch zu bremsen.

Die angetroffenen Gefangen litten an Tuberkulose und Unterernährung, und offenbar wurden Tuberkulosekranke aus den Gefangenenlager Lothringens und aus dem Reich nach Johannis Bannberg verlegt.


Gedenkplatte

Die ukrainische Gedenkplatte an dem westlich-christlichen Kreuz auf dem sowjetischen Friedhof in Boulay. Quelle: R. Zimmer

Nun waren sie gezwungen, in Johannis Bannberg eine militärische Verwaltung einzurichten und die ihnen überlassenen ehemaligen Kriegsgefangenen zu versorgen. Diese Aufgabe übernahm Personal der 95. US-Infanterie-Division und ein Kommando C2D2.

Die Amerikaner waren somit eine Zeit lang in Johannis Bannberg, und offensichtlich bekamen sie von keinem der zahlreichen überlebenden einen Hinweis auf Massengräber größeren Ausmaßes in dem Lagerbereich. Auch den Hinweis, es hätte sich in Johannis Bannberg um ein deutsches Konzentrationslager gehandelt, hat den Amerikanern offensichtlich keiner gegeben, denn die Amerikaner hätten schon aus propagandistischen Gründen im Herbst 1944 alles daran gesetzt, diesen Hinweisen nach zu gehen. Näheres zu diesen Vorwürfen erfahren wir später.

über die Evakuierung des Lagers erfährt man etwas aus einem Feldpostbrief eines deutschen Gefreiten (http://membres.lycos.fr/campdebansaintjean/).

Am 13. Dezember 1944 befand sich das deutsche Wachpersonal mit 2.500 russischen Gefangenen am Westwall. Bei Saarlautern und Dillingen/Saar hatten die Gefangenen unter unmenschlichen Bedingungen bei Tag und Nacht Schanzarbeiten zu verrichten.

Dort gab es unter dem ständigen Artillerie- und Granatfeuer der US-Truppen viele Verluste unter den Gefangenen und auch dem deutschen Wachpersonal.

Gedenkplatte

Aufschrift der ukrainischen Gedenkplatte. Quelle: R. Zimmer

Aus anderer Quelle konnte ich erfahren, daß der weitere Rückzug mit den Gefangenen bis zur Kapitulation im Mai 1945 in den Münchner Raum erfolgte.

Anhand der Zahlen über die zurückgelassenen und evakuierten Gefangenen kann man Rückschlüsse auf die tatsächliche Belegungszahl von Johannis Bannberg ziehen.

Dabei kommt man auf eine Belegungszahl von ca. 4.000 Gefangenen, und dies wurde auch durch Zeugenaussagen bestätigt.

1945

Für das Jahr 1945 bis zum November kann man nur Vermutungen über eine Nutzung anstellen. Die französische Seite jedenfalls behauptet, daß es nach dem Abzug der Deutschen im November 1944 bis zum Wiedereinzug der französischen Armee im Juni 1946 keine Nutzung des Lagers Ban-Saint-Jean gegeben hätte. Hat man das Engagement der US Army nach dem November 1944 in Johannis Bannberg vergessen, oder bezieht sich ihre Auskunft nur auf die französische Armee?

Die Tatsache, daß Frankreich einen Mangel an Unterkünften für Kriegsgefangene und Displaced Persons hatte und daher jeden Hühnerstall zur Unterbringung von Kriegsgefangenen nutzte, macht es schwer, der französischen Version zu glauben, Ban-Saint-Jean wäre nicht genutzt worden.

Merkwürdigerweise gibt es im Internet einen kurzen Zeugenbericht darüber, daß sich deutsche Kriegsgefangene in dem Lager unter marokkanischer Bewachung aufhielten und Erdarbeiten durchführten. Auf Fragen von Zeugen, an was die Kriegsgefangenen arbeiteten, wurde ihnen geantwortet, daß den ihnen erlaubt wurde sich aus Langeweile ein „Schwimmbad“ zu bauen.

Jeder der sich einmal mit der Geschichte deutscher Kriegsgefangener in Frankreich befaßt hat, weiss, daß man als Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter in Frankreich keine Langeweile hatte. Nach dieser merkwürdigen Geschichte zu urteilen, könnten diese Erdarbeiten an den heißen Sommertagen 1945 durchgeführt worden sein. Nachzulesen ist diese Geschichte unter http://www.kerfent.com/bansaintjean.htm.

Exhumierung 1945

Deutsche Kriegsgefangene werden im November 1945 gezwungen die Gräber in Ban-Saint-Jean zu öffnen. Quelle: http://membres.lycos.fr/ campdebansaintjean/

Für kurze Zeit kommt dann das Lager Ban-Saint-Jean im November 1945 in die Schlagzeilen der französischen Presse, und was damals entdeckt wurde, liegt bis heute wie ein dunkler Schatten über dem Lager. Niemand will mehr über die Ereignisse im November 1945 sprechen, und sogar die Existenz des Lagers wird vielerorts geleugnet. So ist es bis heute ein vergessenes Ruinendorf, und nichts in dem Lager weist darauf hin, daß sich viele menschliche Tragödien darin abgespielt haben.

Am 17. Nobember 1945 besucht eine französisch-sowjetische Delegation das Lager Ban-Saint-Jean, und sie entdecken ein riesiges schachbrettartig angelegtes Gräberfeld, und am 19. November 1945 beginnt man die Gräber zu „exhumieren“. Man zwingt deutsche Kriegsgefangene dazu, die Gräber zu öffnen, wobei auch die Leiche eines deutschen Soldaten entdeckt wurde. Der deutsche Soldat hatte einen Genickschuß und man erklärte dies mit der Brutalität der Deutschen auch gegen die eigenen Landsleute. Ob überhaupt weitere Leichen anschließend geborgen wurden, geht aus dem Artikel des Courrier nicht hervor. Zu einer kompletten öffnung des Gräberfeldes ist es aber offensichtlich nicht gekommen, und so wird die Opferzahl bis heute nur geschätzt. Man schätzte damals die Zahl der Opfer zwischen 20.000 und 30.000, wobei man eine Zahl von 22.000 in der Presse bekannt gab. Da Fachleute des Internationalen Roten Kreuzes in Genf oder unabhängige Beobachter zu dieser „Exhumierung“ nicht angefordert wurden und auch nicht unterrichtet wurden über das Auffinden von Massengräbern, bleibt die tatsächliche Zahl bis heute ein Geheimnis.

Zeitungsartikel 1945

Exhumierung 1945

Zeitungsartikel der französischen Presse vom Oktober und November 1945. Quelle: G. Becker, Le camp de Ban-Saint-Jean

Im November 1945 berichtete der Republicain Lorrain von dem Auffinden von 206 Massengräber mit der geschätzten Opferzahl von 22.000 Sowjetsoldaten.

Auch die Pariser Presse berichtet über den Fund und fortan überschlägt sich die Presse mit Berichten über ein deutsches Vernichtungslager in Ban-Saint-Jean, das in einem Atemzug mit Auschwitz und Buchenwald genannt werden könne. Auch findet man Zeugen welche von Kannibalismus unter den Gefangenen und einem Krematorium in dem Lager berichteten.

Es erschienen auch Berichte über die Brutalität des deutschen Wachpersonals, und daß der Hunger das Mittel zur Vernichtung der Sowjetsoldaten gewesen sei. Schließlich hätte es bei der Befreiung des Lagers im November 1944 durch die Amerikaner keine überlebenden mehr gegeben, und man davon ausgehen konnte, daß alle Insassen verhungert waren.

Lediglich der Courrier de Metz zeigte sich verwundert über die Artikel in der französischen Presse, denn Reporter des Courrier und ein sowjetische Delegation hatten das Lager nach der Befreiung besucht und von den genannten Dingen nichts feststellen können.

Sehr bemerkenswert ist auch eine Information aus ukrainischer Quelle, daß "l'Humanite", die Zeitung der französischen Kommunisten, am 1. November 1945 das Massaker als "kommunistisches Opfer" beklagte: "Seul l'organe de presse du parti communiste français, l'Humanité, s'indigne véritablement de ce carnage le 1er novembre 1945, en l'instrumentalisant au service d'un sacrifice "communiste" (http://www.ji-magazine.lviv.ua/fr-vers/texts/katchka-6.htm - Archiv) - "Only L'Humanité, newspaper of the French Communist party, openly condemns the massacre on the 1st of November 1945, claiming it was a "Communist sacrifice" (http://www.kyrylo.com/index.php?id=71&L=2).

Diese Berichte verwundern auch heute noch, wenn man den Bericht der US Army über die Befreiung des Lagers kennt. Um diese gewaltige Opferzahl zu erklären, verbreitet man bis heute bewußt den Irrtum, bis zu 100.000 Gefangen wären durch das Lager Ban-Saint-Jean geschleust worden, und damit soll sich eine solch hohe Zahl von Opfern in vier Jahren deutscher Herrschaft erklären. Die gesamte Zahl von 100.000 ist, wie bereits erwähnt, eine Verdoppelung der tatsächlichen Belegungszahl für das gesamte Stalag XII F mit bis zu 67 einzelnen Lagern und Arbeitskommandos, wobei Johannis Bannberg auch nur ein Zweiglager davon war.

Die Auffindung dieser angeblichen deutschen Greueltat wäre das größte Verbrechen der Deutschen in Frankreich gewesen und hätte das einzige heute bekannte deutsche Konzentrationslager in Frankreich, Natzweiler-Struthof, in den Schatten gestellt.

Aber auch juristisch blieb die Sache unbeachtet. In dem im November 1945 beginnenden Nürnberger Prozess, wurden die Greultaten von Ban-Saint-Jean nicht einmal erwähnt, und auch später befaßte sich kein französisches oder internationales Gericht mit den Massenmorden in Ban-Saint-Jean. Kurze Zeit später verschwanden alle Berichte aus den Zeitungen, und die französische Regierung vergaß offenbar ebenfalls die „Greueltaten“ der Deutschen. Und auch heute sucht man vergeblich in der Literatur nach einem deutschen Verbrechen in Ban-Saint-Jean.


Einzug der französischen Armee 1946

Einzug der französischen Armee in das Lager Ban-Saint-Jean am 1.Juni 1946. Quelle: http://membres.lycos.fr/ campdebansaintjean/

1946-1968

Am 1. Juni 1946 zieht erneut die französische Armee in das Lager ein, und das Gräberfeld wurde auf 99 Jahre an die Sowjetunion verpachtet. Fortan kümmerte sich die ukrainische Gemeinde Frankreichs um den Friedhof, und sie behauptete, daß die Opfer 22.000 Ukrainer gewesen seien.


Friedhof

Ansicht des ukrainischen Friedhofs von Ban-Saint-Jean. Quelle: "mag's", Saarländischer Rundfunk 2003

Auf dem ursprünglichen Friedhof stand in der Mitte ein großes westliches Kreuz, daneben zwei Fahnenmasten, und auf den Mauern im Eingangsbereich waren auch westlich-christliche Kreuze angebracht. Dies ist merkwürdig, da die Mehrzahl der Sowjetsoldaten und auch der Ukrainer russisch-orthodoxen Glaubens waren und nur eine ukrainische Minderheit griechisch-katholisch (siehe Exkurs).


Gedenkstein

Der ukrainische Gedenkstein auf dem Friedhof von Ban-Saint-Jean, verschwunden 1980. Quelle: G. Becker, Le camp de Ban-Saint-Jean

Später stand an der Stelle des großen Kreuzes ein Gedenkstein, auf dem in ukrainischer und französischer Sprache geschrieben stand: "Hier ruhen 22.000 Ukrainer, Opfer des Krieges, 1939-1945". Darüber befand sich der ukrainische Dreizack und ein Kreuz, welches dem Eisernen Kreuz ähnlich sah (Buch von Gabriel Becker, Le camp du Ban-Saint-Jean, 1941-1944, Lumière sur une honte enf(o)uie), Knutange: Fensh Vallée Editions 2001.

Die Form der Inschrift war verwunderlich, da man allgemein in Frankreich nicht scheute, die Deutschen auch als die Mörder zu bezeichnen, und so findet man oft Gedenktafeln mit der Inschrift: Opfer deutscher Barbarei oder Opfer der Nazibarbaren und ähnliches.


Friedhof

Ansicht des ukrainischen Friedhofs von Ban-Saint-Jean bis 1980. Quelle: G. Becker, Le camp de Ban-Saint-Jean

Da der Friedhof innerhalb des militärischen Sperrbezirkes lag, fand er für Jahrzehnte keine Beachtung, und die öffentlichkeit blieb uninteressiert. Nur in den Erinnerungen der Menschen in den Dörfer rund um Ban-Saint-Jean blieb dieser Ort als Ort des Grauens mit unzähligen Opfern im Bewußtsein, über das man aber nicht reden wollte.


Exkurs: Katholische Ukrainer in der Waffen-SS

Die westukrainische Provinz Galizien wird hauptsächlich von Ukrainern griechisch-katholischen Glaubens bewohnt.

Bis 1918 gehörte diese Provinz zu österreich-Ungarn, und auch später sah sich die Bevölkerung eher dem westlichen als dem östlichen Kulturkreis verbunden. Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche ist der Papst in Rom.

Während des Zweiten Weltkrieges war die galizische Bevölkerung den deutschen Besatzern gegenüber freundlich gesinnt, und sie betrachteten die Deutschen als ihre Befreier vom Stalinismus. Wie in der ganzen Ukraine so wütete Stalins Terror auch in Galizien mit unzähligen Opfern.

Die Deutschen behandelten die Galizier mit etwas mehr Entgegenkommen als die Bevölkerung der restlichen Ukraine, und so gab es in den östlichen Teilen der Ukraine Partisanenverbände die die Deutschen bekämpften, während es zur deutschen Besatzungszeit in Galizien praktisch keine Partisanenbewegungen gab.

Erst als die Sowjetunion die Westukraine und somit Galizien zurückeroberten, bildeten sich Partisanenverbände, welche die Sowjets bekämpften. Dieser blutige Partisanenkampf dauerte bis zu Beginn der Fünfzigerjahre und endete mit der völligen Unterwerfung der Galizier. Dieser Untergrundkrieg wurde mit großer Grausamkeit geführt und Stalin ließ auch Teile der galizischen Bevölkerung nach Sibierien deportieren.

Neuerdings ist im Internet der Bericht eines sowjetischen Kriegsveterans aufgetaucht, der von einem möglichen sowjetischen Verbrechen an Galiziern am 7. März 1945 berichtet (http://forum.politik.de/forum/archive/index.php/t-87292html). Drei Tage vor dem geschichtlich bekannten Termin einer sowjetischen Großoffensive in Polen (4. ukr. Front) gegen die deutsche Wehrmacht, soll der sowjetische Artillerieschlag gezielt auf die ersten eigenen Linien gelenkt worden sein. Dabei wurden tausende junge, neueingezogene Rekruten aus Galizien ermordet und der NKWD verbrannte die Leichen stapelweise. Erst danach, am 10. März 1945, wurde die deutsche Wehrmacht das Ziel der sowjetischen Offensive. Ob dieser Augenzeugenbericht stimmt, ist zur Zeit nicht klar, aber einem Josef Stalin wäre dieser Völkermord, als Kriegsverluste getarnt, durchaus zu zutrauen.

Armschild der UVV

Armschild der Ukrainischen Befreiungsarmee (UVV). Quelle: http://meltingpot.fortunecity.com/ austria/673/armshields/armshields.htm

Während des Zweiten Weltkrieges kämpften bis zu 300.000 Ukrainer in Verbänden der deutschen Streitkräfte. Der größte Verband mit bis zu 80.000 Mann war die UVV (Ukrainische Befreiungsarmee). In der galizischen Provinz allerdings gab es wiederum eine Sonderregelung. Die galizischen Freiwilligen wurden ab 1943 in die neuaufgestellte 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (gal. Nr. 1, später ukr. Nr. 1) einberufen (http://ssgalicia.onestop.net/main.html). Im Juli 1943 erging außerdem der Befehl an höhere SS- und Polizeiführer zur Aufstellung der galizischen SS-Freiwilligenregimenter 4 und 5.

Insbesondere ist die Aufstellung des Regiments 4 von Interesse, denn Regimentsstab und Regimentseinheiten, I. und II. Bataillon lagen in der Nikolauskaserne in Zabern (Lothringen) und in der Schloßkaserne, ehemalige Marokkanerkaserne in Saaralben (Lothringen), ca. 30 km südlich von Saarbrücken. Diese Kasernen lagen im Bereich des Stalag XII F Forbach, und es ist somit klar, daß die galizischen Freiwilligen aus den Kriegsgefangenenlagen des Stalag XII F herausgefiltert wurden, und die Deutschen kein Interesse an der Ermordung von Ukrainern hatten.

Die Einsätze dieser Regimenter an der Ostfront sind wegen Völkerrechtsverletzungen, die ihnen zur Last gelegt werden umstritten. Die SS-Freiwilligenregimenter 4 und 5 wurden nach der Schlacht bei Brody am 20. Juli 1944 der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (ukr. Nr. 1) zur Auffrischung zugeteilt.

Im April 1945 wurde dieser Verband der Waffen-SS umbenannt in die 1. Division der Ukrainischen Nationalarmee unter dem Kommando von General Pavlo Shandruk, und sie hatte eine Personalstärke von 22.000 Mann. (http://en.wikipedia.org/wiki/14th_Waffen_Grenadier_Division_of_the_SS_Galizien_(1st_Ukrainian))

Diese ehemalige Waffen-SS-Einheit war mit der griechisch-katholischen Kirche eng verbunden und so standen neun griechisch-katholische Pfarrer in ihrem Dienst. Auch trugen sie stolz den ukrainischen Dreizack an ihren deutschen Uniformen, und sie betrachteten sich als Kämpfer für eine unabhängige, freie Ukraine.

Sie wollten weder Stalin noch Hitler als Herrscher in ihrer Heimat, jedoch mußten sie sich für die Seite entscheiden, von der sie sich die meisten Zugeständnisse erhofften.

Armschild der 14. Waffen-Grenadier-Division

Armschild der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS. Quelle: http://ssgalicia.onestop.net/patches.html

Am 10. Mai 1945 ergab sich die Ukrainische National-Armee, welche die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (ukr.Nr. 1) und andere ukrainische Verbände umfaßte, amerikanisch-britischen Truppen bei Tamsweg und Radstadt in österreich. Hierüber gibt es allerdings unterschiedliche Darstellungen und Zahlenangaben, so daß man annehmen könnte es handele sich um ein antikes Ereignis und nicht um eine Geschichte die vor gerade mal 60 Jahren passiert ist. Einmal wird gesagt, sie ergaben sich britischen Truppen, ein anderes Mal werden die Amerikaner genannt, und auch über die Zahl der Gefangene bekommt man nur wenige Angaben.

Ich habe aber keine Zweifel an den Darstellungen von Wolf-Dietrich Heike, dem Generalstabschef der Armee und dem Verfasser des Buches: Sie wollten die Freiheit, Die Geschichte der Ukrainischen Division 1943-1945.

Heike schildert die Gefangennahme der Armee bei Tamsweg und Radstadt durch amerikanisch-britische Truppen und er gibt die Gesamtstärke der Division mit 22.000 Mann an.

Die Gefangennahme der Masse der 1. Division der Ukrainischen National Armee erfolgte bis zum 10.5.1945 durch US-Truppen in Radstadt, nördlich des Tauernpasses, und durch britische Truppen bei Tamsweg südlich des Tauernpasses ab dem 10.05.45. Die Ereignisse dieser Tage lassen sich in etwa wie folgt zusammenfassen.

Am 8.5.1945 begann sich die ukrainische Division in der Oststeiermark bei Feldbach und Bad Gleichenberg von der Front zu lösen und sie strebte in langen Kolonnen dem Tauernpass entgegen um einer Gefangennahme durch die Sowjetarmee oder Titopartisanen zu entgehen.

Die 22.000 Mann der Divison und andere Einheiten der Deutschen Wehrmacht und Waffen SS benutzten dabei gemeinsam die völlig verstopften Rückzugsstrassen.

Nachdem bereits große Teile der ukrainischen Division, hauptsächlich die Kampftruppen, den Tauernpass überschritten hatten, sperrte eine SS-Einheit den weiteren Zugang zum Pass für fremdvölkische Einheiten. Offenbar wollten sie damit den eigenen Rückzug flüssiger gestalten. Aber damit war die Teilung der ukrainischen Division besiegelt, obwohl die Sperrung nur einen Tag dauerte.

Der General Schandruk befand sich mit etwa 10.000 Ukrainern in Radstadt nördlich der Tauern in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, während der Divisionsgefechtstand sich immer noch in St. Andrä bei Tamsweg, südlich des Tauerpasses befand. Bei Tamsweg lagerten schließlich ebenfalls etwa 10.000 Ukrainer, ausschließlich Angehörige des Trosses, welche den Pass nicht mehr überschreiten konnten und der Divisionskommandeur Fritz Freitag beging am 10.5.1945 dort Selbstmord.

Nun übergab der Generalstabschef den Briten die Ukrainer bei Tamsweg, da obwohl die Sperrung nur ein Tag dauerte, es unmöglich erschien den bei Tamsweg versammelten Tross wieder dem Teil der Division anzuschließen welche bereits den Pass überschritten hatten.

Auch die Briten erklärten gegenüber der Divisionsführung, dass sie sich nun nicht mehr um die Teile der Division nördlich der Tauern kümmern müssten.

Im Tal bei Tamsweg lagerten insgesamt etwa 72.000 Soldaten der Deutschen Wehrmacht und Waffen SS mit ca. 19.000 Pferden, welches eine große Belastung für das Tal war.

Nach mehreren Tagen im Lager bei Tamsweg wurden die Ukrainer von den Briten in langen LKW-Kolonnen zur Sammlung bei Spittal an der Drau (Kärnten) gebracht und Wolf-Dietrich Heike schrieb, man brachte danach einen Teil nach Rimini in Oberitalien und den anderen nach Wagrein, nördlich der Tauern.

Nach britischen Angaben nahmen sie etwa 10.000 Ukrainer in Spittal in Gewahrsam und es ist bekannt, dass höchstens 8.000 davon in DP-camps bei Rimini in Oberitalien kamen.

Somit wurden etwa 1.500-2.000 Ukrainer die Aufnahme durch die Briten verweigert und sie mussten über die Tauern gehen um sich in amerikanische Gefangenschaft zu begeben. Von einem Transport nach Wagrein kann aber nach meinen Kenntnissen keine Rede sein.

Sie mussten zu Fuß und so schnell wie möglich von Spittal nach Wagrein gelangen. Der Tauernpass lag nun zu weit abseits und sie marschierten offenbar um ihr Leben, um einer Auslieferung an die Sowjetunion zu entgehen. Daher nutzten sie den Weg der heutigen Tauernautobahn, welche damals noch nicht existierte. über Fell und Zederhaus marschierten sie mit anderen Soldaten der deutschen Streitkräften in langen Kolonnen bei Tag und Nacht dem Tappenkarpass zu, um auf der Nordseite der Tauern Wagrein zu erreichen.

Da im Hochgebirge noch Schnee lag, soll sich dort eine Tragödie ereignet haben als Kolonnen über den zugefrorenen und schneebedeckten Tappenkarsee marschierten. Unter der Last der Marschkolonnen soll das Eis gebrochen sein und viele Soldaten verloren ihr Leben in dem eiskalten Gebirgssee. In Wagrein angekommen lagerten sie wieder auf freiem Feld bis sie am 3.Juni1945 von amerikanischen Truppen in Gewahrsam genommen wurden.

Wichtig für das Verstehen der Abläufe ist die Tatsache, dass die 1.500-2.000 Ukrainer welche von Spittal aus über die Tauern nach Wagrein marschierten, erst etwa Ende Mai 1945 in Wagrein ankamen. Die etwa 10.000 Ukrainer welche bereits am 10. Mai 1945 den Tauernpass überquert hatten und sich in Radstadt in amerikanische Gefangenschaft begaben, waren Ende Mai 1945 bereits irgendwo nördlich der Alpen. Die Nachzügler in Wagrein konnten sich daher der Masse der Division nördlich der Tauern nicht mehr anschließen.

Bei den Berichten über 1.500 Angehörige der ukrainischen Division in amerikanischem Gewahrsam handelt es sich offenbar um die Nachzügler aus Wagrein.

Das Rennen nach Norden über die Tauern in die Freiheit hatte der in britischem Gewahrsam zurückgebliebene Tross zunächst augenscheinlich verloren. Sie wartete auf die Auslieferung an Stalin, jedoch wendete sich das Schicksal und 7.100 Ukrainer erlangten schließlich tatsächlich die Freiheit. Die damaligen Gewinner des Rennens sind aber irgendwo nördlich des Tauernpasses offenbar spurlos verschwunden. Etwa 12.000 Ukrainer, welche die Tauern nach Norden überschritten hatten glaubten sich in Sicherheit, aber wo sind die ca. 10.500 Ukrainer aus Radstadt geblieben?

Bessere Angaben haben wir hingegen für die gefangenen Ukrainer, welche sich in britischem Gewahrsam im Raum Rimini befanden. Von 1945 bis 1947 waren bis zu 8.000 Ukrainer in Rimini interniert. 1947 wurde 7.100 Ukrainern der ehemaligen Waffen-SS die Einreise nach Großbritannien, Kanada und die USA gewährt, ohne überprüfung ihrer Kriegsvergangenheit im Bezug auf Kriegsverbrechen als Angehörige der Waffen-SS. So gibt es heute z.B. Großbritannien und Kanada noch Veteranenverbände der ehemaligen 14.Waffen-Grenadier-Division der SS. Diese Einreisegenehmigung 1947 war eine einmalige Sache, denn einen generellen „Persilschein“ für über 7.000 Mann hätte es nach alliiertem Recht nicht geben dürfen. Diese Tatsache wurde den Engländern erst bewußt, als am 7. Januar 2000 das britische Fernsehen folgenden Beitrag sendete: SS in Britain: In 1947 the British Govemment brought an entire division oft he Nazi Waffen SS to Britain, 8.000 Ukrainians from the lst SS Division „Galicia“.

Dieser Beitrag hatte große Diskussionen in der anglo-amerikanischen Welt entfacht, und man fragte sich allgemein wie dies möglich gewesen ist.

Die Veteranen in Großbritannien, Kanada und den USA scheinen alle aus den Lagern bei Rimini zu kommen, also aus britischem Gewahrsam, und die britischen Behörden übergaben die „Nominal rolls of Ukrainian personell held in Rimini“, welche 7.100 Personen umfaßt, in den sechziger Jahren an die Deutsche Dienststelle in Berlin.

Aber was geschah mit den Ukrainern in amerikanischem Gewahrsam?

Wenn wir davon ausgehen, daß die Armee 22.000 Mann umfasste, davon rund 8.000 Mann in Rimini waren und 2.000 Mann deutsches Personal ausgesondert wurden, so stellt sich die Frage nach dem Verbleib von 12.000 Mann. Nach Angaben des britischen Fernsehens befanden sich aber lediglich 1.400 Mann in amerikanischem Gewahrsam. daß Heikes Stärkeangabe von 22.000 Mann richtig ist, bestätigte der ehemalige kommandierende General Pavlo Shandruk in seinem Buch: Arms of Valor, New York 1959. Er beschreibt wie die Armeeführung in den letzten Tagen des Krieges um die Sicherheit der ukrainischen Soldaten besorgt war. „How can 20.000 men possibly diappear?“, wie kann man 20.000 Mann verschwinden lassen, war die zentrale Frage dieser Tage. Für die 20.000 Ukrainer wäre es das sichere Todesurteil gewesen, den Sowjets in die Hände zu fallen. Für die 2.000 Mann deutsches Personal bestand dagegen keine so akute Lebensgefahr. Daher bestand das Ziel der Armeeführung darin, sich den anglo-amerikanischen Kräften zu ergeben und alles zu unternehmen, daß die Ukrainer nicht an die Sowjets ausgeliefert wurden. Da es sich um griechisch-katholische Ukrainer handelte, schaltete sich der Vatikan in die Verhandlungen mit den Westalliierten ein, und es wurde erreicht, daß diese eine Auslieferung an die Sowjetunion ablehnten.

Josef Stalin war bestimmt sehr verärgert darüber, denn seine Rachsucht galt sicherlich im besonderen diesen Ukrainern, und ich bin fest davon überzeugt, er hätte nichts unversucht gelassen, um wenigstens ein Teil dieser Männer liquidieren zu lassen. Die überführung der 7.100 Ukrainer nach Großbritannien ohne eine Personenüberprüfung könnte die Angst der amerikanischen und britischen Regierungen widerspiegeln, daß es Josef Stalin durch List und Tücke doch noch gelingen könnte, seine Rache an den Ukrainer zu vollziehen. Und sie waren schließlich dem Papst gegenüber in der Pflicht, für die Unversehrtheit der katholischen Ukrainer zu sorgen. Der westeuropäische Kontinent war offenbar für diese Ukrainer auch kein sicherer Ort.

Aber worauf sollte sich diese Angst der Anglo-Amerikaner begründet haben?

Im August 2005 bestätigt das britische Nationalarchiv, daß zwischen Josef Stalin und der italienischen Regierung ein Abkommen unterzeichnet wurde, welches die Auslieferung der 7.100 intenierten Ukrainer in Rimini betraf. Um diese Auslieferung, welches der sichere Tod für die Ukrainer gewesen wäre zu verhindern, brachte man die Ukrainer 1947 nach Großbritannien (http://www.nationalarchives.gov.uk/releases/2005/highlights_aug/aug3/).

Da eine Division der Waffen-SS ca. 14.000 Mann, somit die doppelte Personalstärke derjenigen in Rimini umfaßte, und die Ukrainische Nationalarmee gar 20.000 Mann stark war, müßten weiter großangelegte Evakuierungen in sichere überseeische Länder bekannt sein. Leider kann man darüber nichts in Erfahrung bringen, und so stellt sich die Frage nach dem Verbleib dieser Männer.

Waren diese in Sicherheit vor Josef Stalin oder waren diese Männer zu diesem Zeitpunkt bereits tot?

Warum suchte eine alliierte Kommission 1945 die Akten der galizischen Division und beschlagnahmte sie in Blonhofen/Bayern, wo sie von den Deutschen sicher eingelagert worden waren?

Wollte man damit die tatsächliche Personalstärke und das spurlose Verschwinden von Menschen für immer verschleiern?

Wie oben erwähnt, bezeichnete die kommunistische Zeitung "l'Humanité" den Tod der Ukrainer in Ban-Saint-Jean als "kommunistisches Opfer". Was war damit gemeint? Wie weit ging die Freundschaft der französischen Kommunisten mit Josef Stalin? Waren sie bereit, für diese Freundschaft die Rache Stalins an den Ukrainern in Hitlers Diensten auszuführen oder gaben sie ihm Gelegenheit, ein Blutbad unter seinen Todfeinden anzurichten? War Stalin im Gegenzug bereit, französische Kriegsgefangene aus den sowjetischen Lagern zu entlassen? Benutzte er die französischen Kriegsgefangenen als Geiseln, um seine Forderung nach Rache durchzusetzen?

1968-1977

Im Jahre 1968 wird das Bundesarchiv, Außenstelle Ludwigsburg, von einer mir unbekannter Person beauftragt, den angeblichen Tod von 20.000-30.000 Sowjetsoldaten in dem Lager Ban-Saint-Jean, während der deutschen Herrschaft zu untersuchen.

Ein Mitarbeiter des Bundesarchives unternahm daraufhin eine Dienstreise zu diesem Lager und erkundigte sich vor Ort über die Vorwürfe, die gegen die Deutschen gerichtet waren. Dies war sicherlich das erste Mal, daß deutsche Stellen etwas über den Vorwurf des Massenmordes erfuhren. Der ermittelnde Beamte des Bundesarchives bekam die bekannten Vorwürfe aus den Novembertagen des Jahres 1945 zu hören und daraufhin leitete die deutsche Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein. Bis zum Jahre 1977 wurden ehemalige Angehörige der Deutschen Wehrmacht und Dolmetscher, die während des Krieges in Johannis Bannberg waren vernommen. Aber keiner Zeugenvernehmung konnte man entnehmen, daß eine solch große Zahl von Sowjetsoldaten in dem Lager umgekommen war.

Auch wurde die Belegungszahl mit 3.500-4.500 Personen höchstens angegeben und ausgesagt, daß der damalige Lagerfriedhof niemals über 20.000 Menschen fassen konnte.

Die Behauptung die Toten wären ausschließlich Ukrainer gewesen, fand bei den Ermittlungen ebenfalls keine Beachtung und man sprach weiterhin von russischen Opfern. Schließlich schloß die Staatsanwaltschaft 1977 die weiteren Ermittlungen mit der Bemerkung:

Bleibt der Verdacht auf strafbare Handlungen, ein Nachweis läßt sich nicht mehr führen.

Die originalen Untersuchungsakten liegen heute im Landesarchiv Saarbrücken.

Zeitungsartikel

Zeitungsartikel anläßlich der Exhumierung 1979/80. Der Artikel klagt die Deutschen, wie im November 1945, als Mörder der 22.000 Ukrainer an, ungeachtet der offiziellen Stellungnahme der Regierung von 1980, die 2.879 Opfer angibt. Quelle: R. Zimmer

1979/1980

Nun kam plötzlich und völlig unerwartet für viele Menschen Bewegung in die Sache. Mitten in der Nacht begann ein Bagger, auf dem Friedhof in Ban-Saint-Jean die Knochen der Verstorbenen auszugraben. Die Knochen wurden in Plastiktüten gesammelt und abtransportiert. Selbst der Bürgermeister von Denting war von dieser Aktion völlig überrascht. Nach Angaben der französischen Regierung wurden 2.879 Opfer geborgen und auf den sowjetischen Ehrenfriedhof Noyer Saint Martin im Pariser Raum umgebettet.

Die Regierung erklärte nun, es hätte keine weiteren Opfer in Ban-Saint-Jean gegeben.

Anschließend wurde der Friedhof eingeebnet und den Ukrainern verboten, weiterhin den Ort zu betreten und Gedenkfeiern abzuhalten. Auch der Gedenkstein des Friedhofes verschwand spurlos, und es wird behauptet, „Leute“ aus der Sowjetunion hätten diesen entfernt.

Auch die Ausgrabungsaktion selbst wurde von vielen kritisiert. So hatte man nur in einem Teil des Areal gegraben, und dies bei widrigsten Wetterbedingungen. Man nahm sich offenbar noch nicht einmal die Zeit, besseres Wetter für die Grabungen abzuwarten.

Auf Grund dieser Tatsachen behaupten die ortsansässige Bevölkerung und die Ukrainer bis heute, daß noch viele tausend Skelette in der Erde des Ban-Saint-Jean ruhen.


Offiziershaus

Die Ruine eines typischen Offizierhauses in Ban-Saint-Jean. Quelle: R. Zimmer

Nach 1980

In der ersten Hälfte der achtziger Jahre unternahm die SHAL (Historischer Verein von Elsass-Lothringen) eine archäologische Grabung in Ban-Saint-Jean, aber leider kann man kein Ergebnis diese Grabung in Erfahrung bringen.

Auch Bemühungen der Ukrainer, eine Grabung durchzuführen, wurden vom Staat untersagt, und bis heute ist Ban-Saint-Jean militärisches Sperrgebiet, dessen Betreten strengstens verboten ist, auch wenn sich offenbar nur wenige daran halten.

Die Kasernenblocks des Lagers wurden schließlich restlos beseitigt, und heute stehen hauptsächlich nur noch die Ruinen von den Wohnhäusern der Offiziere.


Paradeplatz

Blick über den Paradeplatz, wo einst die Kasernen standen. Quelle: R. Zimmer

Wer als Reisender Frankreich kennt und sieht, wie gründlich diese Kasernen geschleift wurden, der stellt sich automatisch die Frage nach der Geschichte des Lagers, denn Ruinen werden in Frankreich nicht wie selbstverständlich als Schandfleck in der Landschaft betrachtet, und es bedarf schon eines besonderen Anlasses, damit ein kostspieliger Abriß vorgenommen wird.

Um das Jahr 2000 sollte sogar eine riesige Müllverbrennungsanlage auf dem Gebiet des Lagers gebaut werden, aber dagegen regte sich heftiger Widerstand aus der Bevölkerung, und sie konnten dies verhindern.


Gedenkfeier

Die ukrainische Gedenkfeier am 21. September 2003. Quelle: R. Zimmer

Am 21. September 2003 veranstaltete die ukrainische Gemeinde Frankreichs zum ersten Male wieder eine Gedenkfeier an dem völlig verwilderten Gräberfeld von Ban-Saint-Jean, und die ukrainischen Redner attackierten in erster Linie nicht die Deutschen sondern Josef Stalin (siehe auch die Einladung zur Gedenkfeier).

Für die Ukrainer ist Ban-Saint-Jean das „schwarze Lager“ und nach französischer Auskunft entwickelt es sich immer mehr zu einer der bedeutendsten ukrainischen Gedenkstätte außerhalb der Ukraine (Gedenkfeier am 26. September 2004).


Gedenkfeier

Die ukrainische Gedenkfeier am 21. September 2003. Quelle: R. Zimmer

Es wäre für die Zukunft wünschenswert, eine unabhängige Kommission von Fachleuten würde die Geschichte des Lagers untersuchen.

Ansonsten bleibt für immer der Verdacht, daß in Ban-Saint-Jean ein Teil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu schnell beerdigt wurde.


Gedenkfeier

Die ukrainische Gedenkfeier am 21. September 2003. Quelle: R. Zimmer

Weitere Bilder

Fotos aus dem Lager Ban-Saint-Jean, Winter 1940/1941. Quelle: R. Zimmer.

Fotos aus dem Lager Ban-Saint-Jean. Quelle: G. Becker, Le camp du Ban-Saint-Jean (2001); G. Becker, Camp du Ban-Saint-Jean (2005).

Fotos von Gedenkstätten in der Steiermark, 2008. Quelle: R. Zimmer.

Fotos der Gedenkstätte für 120 Ukrainer auf dem Zivilfriedhof Metz-Chambière, 2009. Quelle: R. Zimmer.

Weitere Dokumente

Zeitungsartikel der französischen und amerikanischen Presse vom Oktober und November 1945. Quellen: G. Becker, Le camp du Ban-Saint-Jean (2001); R. Zimmer.

Dokumente über Ban-Saint-Jean. Quelle: R. Zimmer.

Dokumente über das Stalag XII F Forbach. Quelle: R. Zimmer.

Sonstige Dokumente. Quelle: R. Zimmer.

Literatur

  • Gabriel Becker: Le camp du Ban-Saint-Jean (1941-1944). Lumière sur une honte enf(o)uie. Knutange: Fensh Vallée Editions 2001
  • Georges Coudry: Les camps soviétique en France. Les "Russes" livrés à Staline en 1945. Paris: Edition Albin Michel 1997
  • Gabriel Becker: Camp du Ban-Saint-Jean (Moselle). Le drame ukrainien en France (1941-1944). Mementote. Ricrange: Gabriel Becker 2005

Links

Top Quelle:

  • E-Mails, Briefe und CDs von Roland Zimmer, Neunkirchen, an Moosburg Online, ab Sept. 2004
Bürgernetz Weihenstephan Moosburg Online Stalag VII A
Zuletzt bearbeitet am 22.11.2011 vom © Team Moosburg Online (E-Mail) - Es gilt das Urheberrecht!